Fördermassnahmen

Verschiedene Massnahmen zur Förderung der einheimischen Flusskrebsarten werden auch im Aktionsplan Flusskrebse Schweiz (2011) genannt. Neben Massnahmen zur Verbesserung des Lebensraumes sind dies die Nutzung einheimischer Populationen (Edelkrebs) sowie die Durchführung von Ansiedlungs- und Wiederansiedlungsprogrammen.

Eine wichtige Grundlage für Schutzmassnahmen sind zudem möglichst genaue und flächendeckende Informationen über die Verbreitung von einheimischen und nicht-einheimischen Flusskrebsen.


Lebensraummassnahmen

Abb. 1: Natürlicher Bachlauf mit strukturreichen Ufern und unterschiedlich tiefen Gewässerabschnitten.

Die Aufwertung vorhandener Lebensräume erfolgt durch das Einbringen von Steinen und Totholz. Ebenso wichtig ist die Tiefenvariabilität. Besonders in kleinen Bächen sind tiefe Gewässerbereiche wichtige Rückzugsorte bei niedrigem Wasserstand (Abb. 1). Weitere Massnahmen ist der abschnittsweise Gewässerunterhalt und die Vernetzung von Lebensräumen.


Ansiedlungs- und Wiederansiedlungsmassnahmen

Abb. 2: Durch die künstliche Aufzucht wird der Entnahmebestand geschont.

Eine Ausbreitung von Populationen oder die Wiederbesiedlung von Gewässern ist auf natürlichem Wege für Flusskrebse oftmals nicht möglich. Hindernisse im Gewässer aber auch das Vorkommen von invasiven Flusskrebsarten kann die Ausbreitung von einheimischen Flusskrebsbeständen unterbinden. Mit Wiederansiedlungen werden neue Arche-Populationen geschaffen, welche helfen Verluste in anderen Gewässern abzufedern. In mehreren Kantonen sind entsprechende Aufzuchtstationen in Betrieb (Abb. 2).

Merkblatt:
- Wiederansiedlung von Flusskrebsen (1.8MB)


Nutzung einheimischer Populationen

Abb. 3: Der Fang von Flusskrebsen ist kantonal unterschiedlich geregelt.

In vielen Kantonen ist der Fang von Flusskrebsen verboten. Nur vereinzelt werden Edelkrebsbestände extensiv für den Eigengebrauch genutzt oder ausgewählte Restaurants beliefert. Der Schutz durch Nutzung wäre wünschenswert, da dadurch das Interesse an gesunden Flusskrebsbeständen wächst und sich eine Interessensgruppe für den Schutz und die Förderung der Krebstiere etabliert.

FAQ:
- Darf man Flusskrebse fangen?