Gefährdungsursachen

Natürliche Feinde, wie Fische, Fischreiher, Fischotter und andere Raubtiere stellen den Flusskrebsen in jedem Lebensabschnitt nach. Diese gefährden die Arten jedoch keineswegs, sondern regulieren die Bestände. Erst der Mensch hat dazu geführt, dass die Flusskrebse vielerorts verschwunden sind.


Lebensraumzerstörung

Abb. 1: Ein Mittellandbach mit stark verbautem Ufer. Hier finden Flusskrebse kaum Verstecke.

Die Verbauung, das Kanalisieren und das Verlegen von Gewässern in unterirdische Röhren, hat in der Vergangenheit viele Lebensräume der Flusskrebse zerstört (Abb. 1). Daneben können auch Einträge aus Siedlungen (Abwasserreinigungsanlagen) oder der Landwirtschaft (Pestizide) ein Gewässer unbewohnbar machen bzw. einen Bestand gefährden oder gar auslöschen.


Invasive Flusskrebsarten

Abb. 2: Rote Amerikanische Sumpfkrebse stellen eine Gefahr für die heimische Tier- und Pflanzenwelt dar.

Die Einführung von invasiven Flusskrebsarten aus Amerika führte zu einer zusätzlichen Bedrohung für unsere einheimischen Flusskrebse (Abb. 2). Nicht nur sind die fremden Arten aufgrund höherer Vermehrungsraten, aggressiverem Verhalten oder höherer Anpassungsfähigkeit an Lebensräume konkurrenzstärker, sie sind auch Überträger der Krebspest.


Krebspest

Abb. 3: Die Krebspest führ auch heute noch zu Krebssterben in einheimischen Beständen.

Ende des 19. Jahrhunderts fanden die ersten Zusammenbrüche von einheimischen Flusskrebsbeständen in der Po-Ebene in Italien statt. Das Massensterben breitete sich in den folgenden Jahren über ganz Europa aus und ist der Grund, warum die meisten grossen Fliess- und Stillgewässer heute keine einheimischen Arten mehr beherbergen.

Die Krebspest wird durch den Erreger mit dem wissenschaftlichen Namen Aphanomyces astaci ausgelöst. Dieser Schein- oder Algenpilz (Oomycetes) ist näher mit Braunalgen als mit echten Pilzen verwandt, zeigt jedoch einen den Pilzen ähnlichen Lebenszyklus.

Infizierte oder aufgrund der Infektion gestorbene Flusskrebse geben sogenannte Zoosporen ins Wasser ab. Diese suchen aktiv einen neuen Wirt und können über das Wasser aber auch durch feuchte Gegenstände verschleppt werden.

Merkblätter zur Krebspest:
- Informationen zur Krebspest (0.8MB)
- Verhinderung der Krebspestverbreitung (0.9MB)
- Checkliste: Krebspest – was tun? (1.9MB)